Den meisten Verbindungen blieb schließlich nichts anderes übrig, als zu suspendieren oder ihre ureigenen Ideale und Prinzipien völlig über Bord zu werfen.
Den Todesstoß erhielt das Verbindungswesen schließlich durch eine Anordnung des „Stellvertreters des Führers“, Rudolf Heß, mit der allen studierenden Angehörigen der NSDAP die Mitgliedschaft in einer Korporation verboten wurde.
Zuvor hatte schon Reichsjugendführer Baldur von Schirach eine Weisung erlassen, die es Mitgliedern der Hitlerjugend verbot Mitglied in einer Korporation zu werden.
Die SA und der NSDStB. folgten mit gleich lautenden Erlassen.
So wählten um 1935 die Mehrheit der Korporationen in die Suspension, so auch in Mittweida. Die Kameradschaften prägten nun alleinig das studentische Leben.
Der NSDStB. wurde das alleinige Vertretungsorgan der Studentenschaft.
Aus dem Mitteilungsblatt des NS-Altherrenbundes an der Ingenieursschule Mittweida von 1935 geht hervor, dass 6 Kameradschaften mit einer Mitgliederzahl zwischen 28 und 45 Aktiven gab, die Kameradschaften Stoschek, Heinrich Gutsche, Schäfer, Buttermann, Landmann und Müller.
Das Leben in den Kameradschaften, die drei Semester Aktivität von jedem Mitglied forderten, erstreckte sich auf weltanschauliche und politische Erziehung im Rahmen sogenannter „Gemeinschafts- und Erziehungsstunden“, Kameradschaftsabende zur Pflege der Geselligkeit und körperliche Ertüchtigung im Rahmen wehrsportlicher Übungen und Veranstaltungen.