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Zur Finanzierung der Kameradschaften sollten die Alt-Herren-Verbände der ehemaligen Korporationen gewonnen werden.

Mit einem Aufruf wurde darum geworben, dass ehemalige Alte Herren der Korporationen in die NS-Studentenkampfhilfe eintreten, welche durch Erlaß Hitlers vom 12.05.1937 nun der einzige von der NSDAP anerkannte Zusammenschluß Alter Herren war.

Die NS-Studentenkampfhilfe gliederte sich in lokale „Altherrenbünde deutscher Studenten“. In Mittweida wurde ebenfalls ein solcher Altherrenbund eingerichtet. Die Alten Herren der ehemaligen Mittweidaer Korporationen sollten geordnet nach ihren ehemaligen AH-Verbänden je einer Kameradschaft zugeordnet werden, was, wie in vielen Hochschulstädten, in den noch bestehenden AHV die Hoffnung weckte, innerhalb der Kameradschaften „überwintern“ zu können.

So bildeten beispielsweise die AHV der MLC Verbindungen, die Landsmannschaften Bavaria, Brandenburgia und Ostmark, den AHV der Kameradschaft Stoschek. Da jedoch jeder Alte Herr als Einzelmitglied beitreten mußte, gab es immer wieder AH die diesen Schritt nicht vollzogen.

Der Lehrbetrieb in Mittweida blieb bis 1945 aufrecht erhalten. Die Umwandlungen in Kameradschaften bedeutete für die Korporationen allerdings das Ende.

 7. Von der Nachkriegszeit bis Heute

Der zweite Weltkrieg führte auch unter den Korporationen zu großen Verlusten. Viele Mittweidaer Korporierte starben an den Fronten, im Bombenhagel oder vereinzelt auch in den Konzentrationslagern.
Nach Gründung der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik, war ein Wiederaufleben des Korporationswesens in Ostdeutschland nicht mehr möglich. Studenten waren gezwungen sich in den SED-eigenen Jugendorganisationen, wie der Freien Deutschen Jugend (FDJ) zu engagieren. Korporationen waren seitens des Regimes verboten und lebten allenfalls in Freundschaftsbünden von Alten Herren im Privaten fort.