Es wurden Reden gehalten, gezecht und gesungen. Am 27., früh um 8.00 Uhr, versammelten sich die Teilnehmer auf dem Neustädter Marktplatz zum Zug auf die Hambacher Ruine, voran eine Abteilung der Bürgergarde, gefolgt von „Frauen und Jungfrauen mit der poln. Fahne“, wiederum Bürgergarde, dann „eine Abtheilung der Festordner, von welchen jeder eine Schärpe aus schwarz, roth und gold trug, in der Mitte die deutsche Fahne, mit der Inschrift ‚Deutschlands Wiedergeburt‘“.
Der Zug sang Ernst Moritz Arndts „Was ist des Deutschen Vaterland?“, das bis 1870 als heimliche deutsche Nationalhymne galt, dazu die beliebten Polenlieder „Noch ist Polen nicht verloren“ – später polnische Nationalhymne – und „In Warschau schwuren Tausend auf den Knien“ sowie immer wieder Siebenpfeiffers Festhymne „Hinauf, Patrioten, zum Schloß“ nach der Melodie von Schillers Reiterlied:Hinauf, Patrioten, zum Schloß, zum Schloß!Hoch flattern die deutschen Farben:Es keimet die Saat und die Hoffnung ist groß,Schon binden im Geiste wir Garben:Es reifet die Ähre mit goldenem Rand,
Und die goldne Ernt‘ ist das – Vaterland.
Wir sahen die Polen, sie zogen aus,
Als des Schicksals Würfel gefallen;
Sie ließen die Heimat, das Vaterhaus,
In der Barbaren Räuberkrallen:
Vor des Zaren finsterem Angesicht
Beugt der Freiheit liebende Pole sich nicht.
Auch wir, Patrioten, wir ziehen aus
In festgeschlossenen Reihen;
Wir wollen uns gründen ein Vaterhaus,
Und wollen der Freiheit es weihen:
Denn vor der Tyrannen Angesicht
Beugt länger der freie Deutsche sich nicht.
Was tändelt der Badner mit Gelb und Rot,
Mit Weiß, Blau, Rot Bayer und Hesse?
Die vielen Farben sind Deutschlands Not,
Vereinigt‘ Kraft nur zeugt Größe:
D’rum weg mit der Farben buntem Tand!
Nur eine Farb‘ und ein Vaterland!
D’rum auf, Patrioten, der Welt sei kund,
Daß eng, wie wir stehen gegliedert,
Und dauernd wie Fels der ewige Bund,
Wozu wir uns heute verbrüdert.
Frisch auf, Patrioten, den Berg hinauf!
Wir pflanzen die Freiheit, das Vaterland auf!