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 Folgen des Hambacher Festes

Wie ihnen ergeht es vielen. Körner vermutete schon, „daß der Zorn der Könige und Fürsten viele unter uns treffen würde“. Der Deutsche Bund reagiert mit Verfolgung und Repression – der anfangs genannte Hude sitzt drei Jahre in Haft -, Truppen werden in die Pfalz verlegt, 8.500 Mann, fast die Hälfte der bayerischen Armee. Deren Befehlshaber, Feldmarschall Fürst Wrede, droht mit Stand- und Kriegsrecht und möchte Rädelsführer aufhängen oder erschießen lassen, was die Münchner Regierung jedoch nicht genehmigt. Liberale und Demokraten gehen ins Exil in die Schweiz, nach Frankreich oder in die USA, die Versammlungs- und Pressefreiheit wird weiter eingeschränkt und die Karlsbader Beschlüsse wieder in Kraft gesetzt, vor allem nach dem Frankfurter Wachensturm, als dessen eigentlichen Auslöser die Regierungen das Hambacher Fest betrachten. Es findet Nachahmung in Vach, St. Wendel, Königstein i. Ts., Butzbach i. Hess., Regensburg, Augsburg, Dinkelsbühl, Schmalkalden, auf dem Niederwald, in Badenweiler, Spaichingen i. Württ. und auf dem Wollenberg bei Marburg, vor allem die Feste in Gaibach bei Würzburg und in Wilhelmsbad bei Hanau – dort war Brüggemann wiederum sehr engagiert – sind erwähnenswert. Doch erst mit der Märzrevolution 1848 gelingt der nationalen und liberalen Opposition ein erneuter, diesmal wenigstens zeitweise erfolgreicher Vorstoß. Viele, die in Hambach teilnahmen, saßen sechzehn Jahre später als Abgeordnete in der Nationalversammlung, so auch Wirth, Hudes Briefpartner Rüder, Mathy, Eisenmann und Förster.

Fazit

Hambach war die Fortsetzung des Wartburgfestes – so bereits Brüggemann in seiner Festrede -, was auf der Wartburg die Studenten, das habe in Hambach das ganze Volk geschworen. Alles sei „deutsch und Schwarz-Roth-Gold“ gewesen. Hambach war die größte und bedeutendste demokratische Volksversammlung des Vormärz, die erste politische Massenveranstaltung in Deutschland, der Höhepunkt einer breiten Bewegung in den deutschen Staaten, die erstmalige massenhafte Vertretung nationaler, radikaler republikanischer Forderungen und mit dem Preßverein der erste Versuch des Aufbaus einer organisierten Partei sowie die „erste Formulierung und Proklamation der Grundrechte des deutschen Volkes. Das Einzigartige und bis dahin noch nie Dagewesene hat Wirkung und Sprengkraft über das Jahrhundert hinaus.“

Quelle des Artikels über das Hambacher Fest:die-burschenschaft